Die Reisemedizin ist eine Zweig der Medizin, der sich mit der Gesundheit von Reisenden befasst, insbesondere in Bezug auf die Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen, die mit Reisen verbunden sind. Reisende, die geschäftlich, privat oder um Urlaub zu machen, unterwegs sind, sollen über potentielle Gesundheitsgefahren im Reiseland informiert werden und Empfehlungen bekommen, wie sie ihre Gesundheit während der Reise schützen können.
Ein wichtiger Aspekt diesbezüglich sind unter anderem die Reiseimpfungen.
Diese bieten sich an, um möglichen Reiseerkrankungen wie schweren Infektionskrankheiten vorzubeugen. Frühzeitig durchgeführte Impfungen lassen dem Körper genügend Zeit, um einen guten Immunschutz aufzubauen. Manchmal werden mehrere Impfungen für einen langfristigen Schutz benötigt.
Bei der Tollwut ist zu beachten, dass es eine Indikation für die Präexpositionsprophylaxe (vorbeugende Impfung) gibt und dass, nach Biss eines Tieres mit Tollwutverdacht umgehend, sowohl bei ungeimpften / teilgeimpften Personen als auch bei vollständig vorgängig Geimpften eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) durchgeführt wird. Der Impfschutz muss hier wie auch bei anderen Infektionskrankheiten, bei fortbestehender Gefährdung in bestimmten zeitlichen Abständen aufgefrischt werden.
Die Reisemedizin gibt auch vorab Informationen zur Malariaprophylaxe, zu Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Erkrankungen wie des Reisedurchfalls, Infos zur Gefahr der Höhenkrankheit wenn man hochgelegene Bergregionen besucht, Hinweise zum richtigen Mückenschutz oder zu Reiseversicherungen und vielem mehr.
Wenn Sie also eine Reise planen, können Sie sich an Ihren Hausarzt oder einen Reisemediziner wenden um, mit Termin, eine individuelle, reisemedizinische Beratung zu erhalten. Meistens müssen die Kosten hierfür selbst getragen werden. TIPP: ob es eine Kostenübernahme für die Beratung gibt und wenn in welchem Umfang, können Sie vorher schon einmal mit Ihrer Krankenkasse klären.
Eine zusätzliche Möglichkeit ist, sich vorab auf verschiedenen Portalen im Internet über Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen, die mit Reisen verbunden sind, zu informieren. Oft werden medizinische Checklisten zu verschiedenen Themen und Informationen wie zur Erstattung von Reiseimpfungen durch die Krankenkassen, zur Verfügung gestellt.
Hier seien 2 Beispiele genannt:
impfen.sanofi.de/impfschutz/reiseimpfungen
Manchmal besteht die Möglichkeit sich eine APP mit Informationen rund um die Reise herunterladen.
WICHTG!
Wer nach einer Fernreise krank wird, sollte gleich zum Arzt gehen. Denn hinter den Beschwerden könnte, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, eine gefährliche Tropenkrankheit stecken! Wenn gegen Ende der Reise oder gleich nach der Rückkehr Krankheitszeichen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Fieber und Erschöpfung auftreten, könnte eine virusbedingte Leberinfektion ( Hepatitis ) der Auslöser sein. Bauchbeschwerden, starker Durchfall, Fieber, Gelenkschmerzen, neu aufgetretene Hautveränderungen und anhaltende Müdigkeit können auf eine harmlose Darminfektion hinweisen oder aber auch die Symptome einer aus dem Urlaub mitgebrachten tropischen Infektion sein. Hier sollte schnell gehandelt werden um mit der richtigen Diagnostik die richtige Behandlung, mit eventuell speziellen Medikamenten, durchführen zu können.
Hellhörig sollte man auf jeden Fall werden, wenn Wochen oder Monate nach der Rückkehr aus dem Urlaub plötzlich Fieber oder Durchfall auftreten. Dann sollte man an eine Malariainfektion denken. Ergeben verschiedene Untersuchungen bei den Haus- und Fachärzten keine eindeutigen Ergebnisse, kann man sich an ein spezielles Tropenmedizinisches Institut überweisen lassen. Wer sich selbst auf die Suche nach einem solchen Institut machen will, findet eine Übersicht über die reise- und tropenmedizinischen Institute in Deutschland unter:
www.gelbe-liste.de/reisemedizin/tropeninstitute-deutschland
Lieber holt man eine Zweit-/Drittmeinung ein, als dass man eine rechtzeitige, lebensrettende Therapie versäumt.
Viel Spaß, beste Gesundheit und eine schöne, reibungslose Reise, das wünsche ich Ihnen!