Alle sprechen heutzutage vom Klimawandel, denn die Klimaextreme wie Überschwemmungen, Wirbelstürme, Dürren und Hitzewellen nehmen zu. Auch in unseren Breiten bekommen wir dies zu spüren und wir leiden unter anderem vermehrt unter extremer Hitze am Tag und auch in der Nacht.

Nachfolgend sind einige Tipps aufgeführt, die für uns zu einer Reduktion der starken Wärmebelastung und der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken führen sollen.

Einer der wichtigsten Tipps ist, bei großer Hitze die direkte Sonneneinstrahlung zu meiden bzw. den Aufenthalt in der Hitze kurz zu halten, eine Kopfbedeckung und leichte Kleidung / UV-Kleidung zu tragen und Sonnencreme mit einem Faktor von mindestens 30 zu benützen.

Weiterhin sollte man beachten:

Ausreichend trinken: 2 – 3 Liter Getränke pro Tag, hauptsächlich Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen wären für normal gesunde Menschen gut. Wenn Ihre tägliche Trinkmenge nur 1,5 Liter beträgt, sollte bei heißem Wetter zusätzlich mindestens 0,5 Liter pro Tag getrunken werden. Optimalerweise trinken Sie die Hauptmenge bis zum frühen Nachmittag damit Sie nachts nicht zu oft auf die Toilette müssen. Meiden Sie Alkohol, denn er wirkt bei Hitze im Körper schneller und intensiver und kann zu Kreislaufproblemen führen.

Essen: leichte Speisen und Obst, Gemüse oder Blattsalate belasten den Organismus weniger.

Körper kühl halten: feuchte Tücher im Raum aufhängen, die Verdunstungskälte hilft die Raumtemperatur zu senken oder auch den erhitzten Körper damit zu kühlen, kühlende Fußbäder machen, Wassersprays für Gesicht und Körper verwenden und mit kühlem Wasser öfter am Tag kurz duschen.

Wohnung und Haus kühl halten: die Temperatur in den Räumen sollte unter 26 Grad Celsius bleiben: erreicht und gehalten wird die Raumtemperatur durch langes Lüften in der kühlen Nacht bzw. in den kühlen Morgenstunden, bevor es draußen warm wird. Entweder gleich Fenster, Türen und Fensterläden schließen, dichte Vorhänge zuziehen bzw. Rollläden runterlassen oder gegenüberliegende Fenster kippen mit leicht geöffneten Vorhängen, Roll- und Fensterläden, damit ein leichter, kühler Durchzug entsteht. Eventuell helfen Ventilatoren oder ein mobiles Klimagerät die Temperatur im Raum zu regulieren.

Verlegen Sie Einkäufe, Termine, Erledigungen oder stärkere körperliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Bitten Sie Nachbarn, Verwandte und Freunde um Unterstützung zum Beispiel beim Einkaufen.

Sport: Bei großer Hitze können zu viel Anstrengung und zu wenig Zufuhr von Flüssigkeit, gerade auch beim Sport, zu Bewusstlosigkeit, Kreislaufversagen und Herz-Kreislauf-Stillstand führen.

Gut schlafen: Wenn möglich in kühleren Räumen mit leichter Bettdecke schlafen bzw. ein kühles Laken zum Zudecken verwenden, leichte Nachtwäsche tragen, eventuell ein Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen und ins Bett legen.

Durch chronische und akute Erkrankungen sowie Unter- und Übergewicht kann die körpereigene Hitzetoleranz deutlich vermindert sein und dies zu lebensgefährlichen Situationen führen.

Lagerung von Medikamenten: Diese sollten generell vor großer Hitze geschützt werden und an einem kühlen und trockenen Ort (am besten zwischen 15 bis 25 Grad Celsius) aufbewahrt werden, damit ihre Wirkung nicht verändert wird (verstärkte Nebenwirkungen) oder verloren geht. Vorsicht, viele Arzneimittel sind auch kälteempfindlich. Bitte lesen Sie den Beipackzettel oder erkundigen sich in der Apotheke wie Sie am besten Ihre Medikamente lagern sollen. Achtung, es gibt Medikamente die immer kühlpflichtig sind, dazu gehört auch Insulin. Bitte denken Sie daran, wenn Sie unterwegs bzw. auf Reisen sind!

Dosierung von Medikamenten bei Hitze: manche Arzneimittel bremsen die Wärmeregulation des Körpers, weshalb bei großer Hitze eine Dosisanpassung erforderlich sein kann. Diese sollte aber vom ARZT vorgenommen werden und betrifft vor allem Schilddrüsenhormon-Präparate, trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Anticholinergika, Atropin und Hyoscyamin. Nehmen Sie solche Präparate ein und bekommen Fieber, gehen Sie sofort zum Arzt! Da Hitze die entwässernde und blutdrucksenkende Wirkung mancher Substanzen verstärkt, ist besondere Vorsicht bei der Dosierung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln wie ACE-Hemmer (Achtung: verringern zusätzlich das Durstgefühl!), Sartane und Calciumantagonisten aber auch bei Entwässerungstabletten/Diuretika wie auch bei Abführmitteln geboten. Bei zu hoher Dosis können Symptome wie Schwindel und akute Kreislaufprobleme auftreten.

Bitte beachten Sie: einige Arzneimittel können die Haut lichtempfindlicher machen und durch die Sonneneinstrahlung kann es deutlich schneller zu einem Sonnenbrand kommen. Zu diesen Arzneimittel gehören Antibiotika, Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Medikamente gegen Depressionen, Entwässerungsmittel, Herz-Bluthochdruckmittel, Hormone, Krebsmittel, Anti-Pilzmittel. Verwenden Sie am besten einen Sonnenschutz für die Haut mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser 50+ und Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen! Gerne können Sie sich bei Fragen diesbezüglich auch an einen Apotheker wenden.

SEHR WICHTIG: Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt, wenn Sie oder jemand den Sie kennen u.a. folgende Symptome hat: plötzliche Verwirrtheit, Unruhe, wiederholtes – heftiges Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit, sehr hohe Körpertemperatur (über 39 Grad Celsius), Krampfanfall, Kreislaufschock, neu aufgetretene Kurzatmigkeit, heftige Kopfschmerzen. Hier ist schnelles Handeln erforderlich – wählen Sie den Notruf 112!

Im Vergleich zu jüngeren Menschen neigen Senioren:innen zur schnelleren Austrocknung, da sie, als ältere Menschen einen geringeren Wasseranteil am Körpergewicht und sehr oft ein vermindertes Durstgefühl haben. Zusätzlich arbeiten das Herz und die Nieren nicht mehr so effektiv. Bei älteren Frauen treten gehäuft Harnwegsinfekte auf. Dabei kommt es zu einem vermehrten Harndrang, der wiederum zu einer reduzierten Flüssigkeitsaufnahme führt. Gerne vergessen Senioren:innen auch die regelmäßige Einnahme Ihrer Medikamente, was in Kombination mit Hitze erst recht die Gesundheit gefährdet. Als Risikogruppe brauchen sie also zusätzliche Betreuung bei großer Hitze.

Weitere Informationen – im Allgemeinen und speziell für Risikogruppen – finden Sie als Download auf der Webseite vom Umweltbundesamt in der Broschüre Hitzeknigge-Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze

Beachten Sie auch die HITZEWARNUNG des Deutschen Wetterdienstes unter: www.dwd.de